Forschung auf der ISS

Die Internationale Raumstation ISS ist der größte „Außenposten“ der Menschheit im All – ein fliegendes Labor mit exzellenten Möglichkeiten für Grundlagenwissenschaft und anwendungsnahe Forschung. In Schwerelosigkeit gewinnen wir einzigartige Erkenntnisse auf verschiedenen Feldern; von Astrophysik über Materialforschung bis hin zu Psychologie und Medizin. Außerdem werden mit Experimenten auf der ISS künftige astronautische Explorationsmissionen zum Mond oder Mars vorbereitet. Nicht zuletzt ist die ISS ein Innovationsmotor für neue Industriezweige und Technologien wie zum Beispiel Laserkommunikation, Robotik und Sensorik.

Hier eine Tabelle mit den Anteil der Forschungsgebieten:

Bereich Nutzung
Humanphysiologie, Biologie ca. 45 Prozent
Materialforschung, Fluidphysik und Physikalische Chemie ca. 35 Prozent
Technologie, Telekommunikation ca. 5 Prozent
Extraterrestrik ca. 5 Prozent
Erderkundung ca. 5 Prozent
Industrie ca. 5 Prozent

Credit: DLR

Beispiele für Forschung auf der ISS

Forschung im Bereich Gesundheit

Durch die Forschung im All lernen wir, Krankheiten besser zu verstehen. Ein Beispiel ist die Untersuchung der biomechanischen Eigenschaften der Skelettmuskulatur von Raumfahrenden, um Veränderungen durch fehlende Schwerkraft zu untersuchen. Diese Erkenntnisse werden auf der Erde für verbesserte Rehabilitations- und Trainingsprogramme gegen Muskel- und Knochenschwund genutzt.

Umwelt- und Klimaforschung

Auf der ISS können Wissenschaftler Umwelt- und Klimabedingungen erforschen. Hier ist die Nutzung von Daten über das Wanderverhalten von Vögeln und Fledermäusen, die mit Minisendern ausgestattet sind und so ihre Positionen zur ISS übertragen, exemplarisch zu nennen. Diese Informationen helfen, Rückschlüsse über klimatische Veränderungen auf der Erde zu ziehen.

Technologische Innovationen

Spin-offs aus der Raumfahrt ermöglichen Anwendungen auf der Erde. Ein Beispiel ist der Einsatz von digitalen Assistenzsystemen für die ISS-Besatzung, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Diese Assistenten unterstützen Astronautinnen und Astronauten in ihrem täglichen Arbeitspensum und tragen dazu bei, die wertvolle Zeit auf der Station effizienter zu nutzen. Auf der Erde vereinfachen die auf diese Weise ge- bzw. erfundenen künstlichen Assistenten viele Arbeitsprozesse, die sonst viel Zeit in anspruch nehmen würden.

Biologische Forschung

Biologie
Credit: Nasa
Außerdem können Astronauten die Auswirkungen von der Schwerelosigkeit auf biologische Systeme untersuchen. So wird das Wachstum von Pflanzen im Weltraum erforscht, um Erkenntnisse über mögliche Anpassungen an zukünftige Weltraummissionen zu gewinnen.


Physikalische Forschung

Die Schwerelosigkeit auf der ISS ermöglicht physikalische Experimente, die auf der Erde nicht durchführbar sind. Die Erforschung des Verhaltens von Flüssigkeiten und Granulaten, um grundlegende physikalische Prinzipien besser zu verstehen und potenzielle Anwendungen in der Materialwissenschaft zu entwickeln, ist hier beispielhaft zu nennen.